Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters, das Weihnachtsfest ist vorbei
und der Jahreswechsel steht unmittelbar bevor. Ich hoffe dass Sie ebenfalls wie
ich friedvolle und angenehme sowie besinnliche Feiertage erleben durften. Nachdem wir Schulkindern grundsätzlich
eine möglichst unbeschwerte und angenehme Laufbahn wünschen, beunruhigen mich wissenschaftliche Untersuchungen renommierter
Bildungsforscher mit Ergebnissen der Art "Unnötiger Stress mit dem Übertritt"
oder "Extrem hoher
Stress bei jedem sechsten Kind" von Haus aus. In einem Vergleich zwischen
Kindern aus Bayern und Hessen wurde dann auch noch bei denen aus Bayern eine
deutlich höhere Stressbelastung (54.6% / 33,1%) festgestellt. Eine besonderes
große Risikogruppe stellen die Schulkinder der vierten Klasse dar, die zwischen
Real- und Mittelschule eingependelt sind und deren Eltern sich einen höheren
Bildungsabschluss wünschen. Dort sei die "Gefährdung des Kindeswohls nicht
mehr weit entfernt". Warum also hält man bloß
immer noch an dieser viel zu frühen Selektion fest? Ist doch diese Praktik
längst als Grundschulabitur verrufen. Was spricht denn dagegen, erst dann, wenn
die gröbsten Schulerfahrungen gemacht wurden, eine Laufbahnentscheidung
herbeizuführen? Deshalb fordern wir nach wie vor das längere gemeinsame Lernen
für alle Kinder bis zur Entscheidung: Realschule, Gymnasium oder handwerkliche
Laufbahn. Alle würden voneinander
profitieren. Die Mär vom homogenen Lernen ist doch längst widerlegt. Solche
Methoden des Wissenserwerbs lassen sich doch schon kaum noch bei Erwachsenen
praktizieren. Nur wenn alle absolut im Gleichschritt gehen möchten, sieht das
nach etwas aus. Wenn nicht, ist es viel besser, jeder geht von Haus aus in
seinem individuellen Tempo. Wer möchte den absoluten Gleichschritt? Und noch eines stellt diese
Studie ganz klar dar: Die verbindliche Zuweisung der Schullaufbahn, wie in
Bayern praktiziert, ist eine Benachteiligung bildungsferner Familien. Wer darf
sich bitte anmaßen, den Kindern aus diesen Familien den Zugang zur
Hochschulreife durch scheinbar unnötige Hürden zu erschweren oder gar
verhindern? Im Internet habe ich zum Thema
Homogene Lerngruppen: "eine didaktische Fiktion und pädagogische
Sackgasse" ein interessantes Dokument gefunden. Es zeigt sehr anschaulich auf, warum
Homogenität weder wünschenswert, noch möglich oder gar produktiv ist. Herzliche Grüße Neu: Suchfunktion auf unserer Homepage Unsere Homepage ist
inzwischen reichlich mit Informationen angefüllt. Eine Orientierung ist trotz
der verschiedenen Rubriken nicht mehr ganz einfach und erfordert nicht selten
ein wenig Geduld an die gewünschte Information zu kommen. Also haben wir eine Suchfunktion eingerichtet.
Obwohl noch nicht alle Beiträge und Bereiche unseres Portals für die Suche
indiziert wurden, können Sie diese neue Funktion bereits jetzt ausprobieren. Und nicht nur, weil das Thema
Bildung nun einmal sehr vielschichtig ist, können Sie in verschiedenen Ebenen
suchen. Die eingesetzte Technik erlaubt das Durchsuchen der Suchergebnisse.
Somit hoffen wir, dass Sie ganz schnell an das Thema Ihrer Wahl gelangen
werden. Sukzessive wird die Indexierung fortgesetzt. Spicken erlaubt - Der Lerneffekt ist enorm Studie zur Elternpartizipation, wir unterstützen die UNI Passau - helfen Sie mit Die UNI
Passau (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik) bereitet eine wissenschaftliche
Untersuchung zum Thema Elternpartizipation an der Schule vor. Im Rahmen dieser
Studie soll ermittelt werden, welche Möglichkeiten Eltern angeboten werden und
welche sie bereits nutzen um sich am Dialog rund um ihre schulpflichtigen
Kinder zu beteiligen. Neues bayerisches Schulgesetz geplant Hausaufgaben sind Quatsch Immer noch keine Antwort vom bayerischen Kultusminister in Sachen
Lernwelten Seit 8 Wochen
warten wir auf Antwort. Die Frage scheint wohl nicht so einfach zu beantworten
zu sein. Genau dieser
Meinung sind wir auch! Aber wie sieht es mit den über 400 anderen Gymnasien in
Bayern aus? Diese bieten dann den SchülerInnen offenbar keine optimalen
Rahmenbedingungen. Außer denen, die ähnliche Raumkonzepte haben - und deren
Anzahl ist höchst überschaubar, vermutlich noch nicht einmal im zweistelligen
Bereich. Also so um die 2 bis 3 % aller Gymnasien. Kurz gemeldet
·
Unsere
neueste prominente Unterstützerin ·
Verfehlte Bildungspolitik: Jeder siebte junge Mensch ohne
Berufsabschluss ·
BILDUNGSTAGE München: Die Bildungsmesse für Eltern und Schüler ·
Nach wie vor: Bildungsratgeber kostenlos abzugeben. Gegen
Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen (solange der Vorrat
reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand 2010
in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis und hat bis heute kaum etwas an
Aktualität eingebüßt. Bitte hier per E-Mail
bestellen. Immer noch wichtig!
Wenn eine solche Studie - wie die von Professor Heinz Reinders - dann auch noch
zu Resultaten wie solchen kommt: "Mit
diesen dramatischen Ergebnissen haben wir aber nicht gerechnet. Insbesondere
die Stresswerte für Kinder mit verbindlichen Schulart-Zuweisungen sind
alarmierend" bin ich einmal mehr sensibilisiert.
So, nun kommen Sie gut rüber und erleben einen guten Start ins
neue Jahr 2016!
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion
gute Schule e.V.
Die Themen des heutigen Newsletters:
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Spickzettel und der Hauch des Verbotenen….
Seit je her sind Spickzettel verboten. Wer beim Schummeln erwischt wird,
bekommt die Arbeit abgenommen und sofort eine 6. Doch seit je her wird trotzdem
gespickt. In Nürnberg gibt es sogar ein Spickzettelmuseum! Fragt man google
nach Spickzetteln, spuckt es viele Ergebnisse aus. U.a. eine Seite über die
besten Spickzettel. Sogar auf Lehrerseiten findet man viele Artikel über das
Spicken. Auf Lehrerfreund.de erklärt ein Lehrer, warum und wie er
Spickzettel erlaubt.
Einer meiner Kollegen erzählte mir schon vor einigen Jahren davon. Auch er
erlaubte seinen Schülern mit bestimmten Auflagen das Spicken. Seine
Überlegungen dazu waren, dass Schüler sich auf jeden Fall mit dem Stoff
beschäftigen, wenn sie überlegen müssen, was auf den Spicker soll. - Es war
eine bestimmte Maximalgröße vorgegeben! Schon alleine das Wissen, dass man im
Notfall drauf schauen darf, entspannte die Schüler so sehr, dass die wenigsten
den Spicker überhaupt brauchten. Das ist der psychologische Effekt des Plan
"B".
Eine andere Kollegin erstellt mit ihren Schülern - auch in der Oberstufe -
immer ein Lernplakat zum aktuellen Thema. Dieses hängt das ganze Jahr im
Klassenzimmer, so sind alle relevanten Daten und Infos immer präsent. - Sogar
während einer Schulaufgabe. Manche Schüler, erzählte sie mir, würden auch
nachsehen. Darüber freut sie sich, denn sie müssen sich auch schon vorher mit
dem Plakat beschäftigt haben, sonst könnten sie sich auf die Schnelle nicht
orientieren und auch nicht die passenden Infos des Plakates mit der
erforderlichen Antwort verknüpfen. Auch Schüler, die während des Unterrichts
mit ihrer Aufmerksamkeit umherschweiften, würden so immer wieder bewusst, wie
unbewusst die Themen wiederholen.
Nun kann es viele Kritiker geben, die das Ganze als "Unterschleif"
bezeichnen möchten. Nach Fairness und wirklichem Wissen rufen. Fairness ist
gegeben, denn jeder hat die gleichen Chancen. Wirkliches Wissen ist ebenfalls
vorhanden, sonst könnten die Schüler mit den "Wissenszipfeln" gar
nichts anfangen. Was spricht dagegen, sich mal schnell zu vergewissern, ob die
Idee im Kopf richtig ist und eine kleine "Wissenslücke" auf diese
Art und Weise zu schließen? - Warum nutzen Erwachsene
PowerPoint-Präsentationen? Nicht wirklich zur Visualisierung für das
Auditorium! Dafür steht zu viel auf den überladenen Folien, es sind schlicht
und einfach Spickzettel. Folien für Lehrer auf dem Overheadprojektor?
Tafelbilder? - Alles als Spickzettel verwendbar!
Die Zeiten des reinen Auswendiglernens sind vorbei! Informationen sind heute
überall abrufbar. Wissen ist, die Informationen zu verknüpfen und sie in einen
sinnvollen, anwendungsbezogenen Kontext zu bringen. Das sind die Kompetenzen,
die wir heute schon brauchen und immer mehr brauchen werden.
Ein Hoch auf Spickzettel und vor allem die Pädagogen, die sie fördern!
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Gleichzeitig ist es Ziel dieser Erhebung zu ermitteln, ob Eltern bzw.
Erziehungsberechtigte weitere Möglichkeiten sehen oder wünschen sich
einzubringen. Um möglichst detaillierte Ergebnisse zu erreichen wird es eine
Fragebogenaktion geben und es werden Interviews geführt. Bitte melden Sie sich
bei uns, wenn Sie für ein Interview zu diesem Thema zur Verfügung stehen - wir
leiten Ihre Adresse dann an den Lehrstuhl weiter, damit Kontakt mit Ihnen
aufgenommen werden kann. Bitte hier eine E-Mail
schreiben.
Ach ja, nicht jedem ist bekannt, dass es in Bayern noch immer keine
gesetzlich verankerte und demokratisch gewählte Elternvertretung gibt. Somit
findet beispielsweise kein offizieller Austausch über die Grenzen der
"eigenen Schule" hinaus statt. Hier müssen sich nach wie vor
ehrenamtliche oder beitragsfinanzierte Elternorganisationen um das kümmern, was
in 14 anderen Bundesländern gesetzlich geregelt ist.
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
erarbeitet derzeit eine neue Schulordnung. Somit soll es eine
schulartübergreifende Regelungen für alle Schulen in Bayern (Bayerische
Schulordnung – BaySchO) geben. Es wurde ein Problem erkannt: Die fehlende
Harmonisierung der Schulordnungen. Für die Grundschulen, die Mittelschulen, die
Realschulen, die Gymnasien und die Berufsschulen soll es zukünftig eine einzige
Schulordnung geben. Nun wäre es ja hämisch zu schreiben, das haben wir davon
uns ein mehrgliedriges Schulsystem zu leisten - deshalb haben wir darauf
verzichtet und machten uns lieber auf die Suche nach wie wir meinen wichtigen
Schlüsselwörtern.
Unsere Suche ergab nichts, keine Treffer bei diesen Begriffen: Freude, freuen, freundlich
(Außer Anwenderfreundliche Gestaltung im Hinblick auf den Text), Wertschätzung, Liebe, Partner,
Partnerschaft.
Es mag bestimmt sehr viel Interessantes und auch Wichtiges in dieser neuen
BaySchO stehen. Auch soll sie angeblich auch noch nicht einmal etwas kosten.
Explizit steht zu lesen, dass weder Kosten für den Staat, die Kommunen oder für
die Wirtschaft und den Bürger entstehen sollen. Wie soll das funktionieren?
Saßen da vielleicht Beamten und Beamtinnen herum, die grad nichts zu tun hatten
und dann diese neue BaySchO auf der Taufe gehoben haben? An die 100 Seiten
Dokumentation. Das würden wir uns doch gern mal detaillierter erklären lassen -
so etwas erscheint uns doch sehr unwahrscheinlich.
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Der
Journalist Armin Himmelrath beschäftigte sich mit dem Sinn von Hausaufgaben: Sie bringen nichts und sind
deshalb Zeitverschwendung, so sein Ergebnis. Vielmehr sollen selbstständige Lernphasen für
Kinder im schulischen Umfeld eingerichtet werden.
Himmelrath weiter, seit über 500 Jahren gibt es Hausaufgaben im deutschen
Schulsystem aber bisher keine wissenschaftliche Studie, die den Nutzen dieser
Art zu lernen beweist.
Wir sehen noch einen wichtigen Grund, sich gegen Hausaufgaben
auszusprechen. Sie widersprechen dem Streben nach Bildungsgerechtigkeit. Würde
ein Lernen mit Hausaufgaben funktionieren, förderten sie in hohem Maße die
Bildungs-Ungerechtigkeit in unserer Bevölkerung. Kinder mit Hilfe aus dem
Elternhaus wären aufgrund dieses Umstandes bevorzugt.
Hier gibt es ein Interview von Armin Himmelrath zu lesen
Unser Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle weihte das Schmuttertal-Gymnasium ein.
Er sprach sogar von einem Leuchtturmprojekt. "Offene Lernlandschaften ermöglichen es, die besonderen
Bedürfnisse der Gymnasiasten jeder Jahrgangsstufe entsprechend zu
berücksichtigen", stellte der Minister fest. Das Raumkonzept
biete nämlich optimale Rahmenbedingungen für einen modernen Unterricht:
Selbsttätigkeit, individuelles Lernen, aber auch Lernen im Team sowie ein
methodisch abwechslungsreicher Unterricht würden den Schülerinnen und Schülern
helfen, grundlegende Kompetenzen nachhaltig zu erwerben.
Nachdem der Kultusminister nun offene Lernlandschaften so hoch schätzt, wo
bleiben denn die Bestrebungen diese so erfolgversprechenden Maßnahmen
flächendeckend einzuführen? Auch benötigen wir dafür LehrerInnen, die mit
diesen völlig anderen Anforderungen an das Unterrichtsgeschehen entsprechend
umgehen können. Deshalb fragten wir Herrn Spaenle wie er das im Rahmen der
Lehrerausbildung verankert, damit zukünftig alle Lehrer so unterrichten können.
Hier können Sie unsere Anfrage an das Kultusministerium lesen
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Gundula Gause , Journalistin und
Nachrichtenmoderatorin im ZDF, Botschafterin der Aktion „SCHAU HIN, was Deine
Kinder mit Medien machen
SPIEGEL ONLINE SCHULSPIEGEL: Mehr Geld für Bildung, weniger
Abbrecher und Ungelernte: Eine "Bildungsrepublik" wollte Kanzlerin
Merkel bis 2015 schaffen. Doch ihre Ziele verfehlt die Bundesregierung
dramatisch, offenbart eine aktuelle Bilanz.
Die BILDUNGSTAGE
München (30. + 31. Januar 2016) sind ein in Deutschland einzigartiges
Messeprojekt: Hier können die Adressaten der schulischen Bildung – Eltern und
Schüler – zu den wichtigen Entscheidungen und Fragen, die sie betreffen, sich
informieren, austauschen und einen persönlichen Eindruck verschaffen.
Aktion
gute Schule ist mit einem eigenen Stand vertreten und freut sich auf Sie
- kommen Sie vorbei - Der Eintritt ist kostenlos
Aus dem Editorial: Liebe
Eltern, wir haben ein Heft gemacht für Väter und Mütter, die wollen, dass
ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen. Ein Heft, wie wir es selbst gern vor
der Einschulung unserer Kinder gelesen hätten.
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pro Woche - Danke!
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Newsletter
69- 12/2015
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