Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters, und schon wieder ist es
passiert. Uns bildungsinteressierten Bürgern soll etwas als Erfolgsgeschichte verkauft
werden, das sich beim näheren Hinsehen fast schon in Luft auflöst.
Selbstverständlich wurden SchülerInnen entsprechend ausgebildet - das ist sehr
wichtig und natürlich auch lobenswert. Aber darf so eine seriöse Pressearbeit
aussehen? Nur eine wohlklingende und
ohne jeden Zusammenhang präsentierte Zahl, mit der gleich mal der Erfolg
der letzten 5 Jahre vorgewiesen werden soll? Ist das vielleicht ein Versehen?
Oder gibt es keine wirklichen Erfolge zu vermelden? Die Aussage der Meldung
lautet Erfolgsgeschichte
Medienführerschein Bayern, bereits 150.000 Schüler besitzen den
Medienführerschein. So zu lesen in einem der jüngsten
Schüler- bzw. Elternnews des Kultusministeriums. Wer
genauer hinsieht und nachrechnet erkennt, dass es sich dabei um jährlich
30.000(!) SchülerInnen handelte. Im Verhältnis der jährlichen Anzahl von ca. 1.2 Mio. sind das aber
nur grad mal 2,3 %.
Erfolgsgeschichten sehen für mich anders aus! Interessant finde ich auch
die Aussage von unserer Medienministerin Ilse Aigner. Es interessiert mich
sehr, wie sie das umsetzen möchte: "Als
Medienministerin setze ich mich dafür ein, dass jeder Jugendliche in Bayern
auf seinem Bildungsweg
erfolgreich den Medienführerschein absolviert." Mit welchen
Lehrkräften soll das bitte bewerkstelligt werden? Das wäre dann eine Steigerung
um über 4.000 %, gemessen am derzeitigen Ergebnis ;-) Das wäre dann mal
wirklich eine gute Pressemitteilung. Nun wünsche ich Ihnen viele
für Sie interessante Information in unserem heutigen Newsletter Petition für ausreichende Leistungen für die
(Aus-)Bildung von Flüchtlingskindern Im Rahmen unserer Arbeit im
Forum Bildungspolitik in Bayern erstellten wir diese Petition an den bayerischen Landtag. "Das Forum Bildungspolitik kritisiert
angesichts der aktuellen Entwicklung jedoch den Umgang mit ausbildungswilligen
Flüchtlingen. Es ist nicht akzeptabel, wie in der Mehrheit sehr
wissenshungrigen und arbeitswilligen jungen Menschen eine Teilhabe an
(Aus-)Bildung und damit eine Integration in unsere Gesellschaft vorenthalten
wird. Dies betrifft vor allem die gravierende Unterversorgung mit
Berufsschulplätzen für Flüchtlinge...." Kämpferische Mädchen legen sich mit dem Kulturministerium an… Ein Kommentar zum
Artikel „Kämpferische
Mädchen“ aus der SZ vom 30.09.2015 Im aktuellen Heft (2/2015) liest man über die „Generation
online“ und die Rolle der Medien an den Schulen. Im Internetzeitalter sind ja
alle viel zu viel online. Zeitungsprojekte sollen Schüler ans Zeitunglesen
heranführen, dazu bekommen die Schulen Printausgaben der Tageszeitungen zur
Verfügung gestellt. In der Auseinandersetzung sollen sie sich zu kritischen
Lesern entwickeln. Scheinbar setzt das Kultusministerium mit der Printausgabe
von „Schule & wir“ auch auf diesen Erziehungserfolg, allerdings bei den
Eltern, denn sie wollen partout trotz jährlicher Druckkosten von 350 000 €
nicht auf die Druckausgabe verzichten, die sie auch mit der Tageszeitung wie
z.B. der SZ vergleichen. 15.10.2015,
Alexandra Lux Empfehlung: Entwicklungsbegleitung von Kindern und Jugendlichen Mehr Infos
entnehmen Sie bitte dem Flyer oder wenden Sie sich an das IFZE direkt. Das Schulfach Glück an Münchner Schulen Wir fragen beim bayerischen Kultusminister in Sachen Lernwelten nach Unser
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle weihte das Schmuttertal-Gymnasium ein. Er
sprach sogar von einem Leuchtturmprojekt. "Offene Lernlandschaften ermöglichen es, die besonderen
Bedürfnisse der Gymnasiasten jeder Jahrgangsstufe entsprechend zu
berücksichtigen", stellte der Minister fest. Das Raumkonzept
biete nämlich optimale Rahmenbedingungen für einen modernen Unterricht:
Selbsttätigkeit, individuelles Lernen, aber auch Lernen im Team sowie ein
methodisch abwechslungsreicher Unterricht würden den Schülerinnen und Schülern
helfen, grundlegende Kompetenzen nachhaltig zu erwerben. Genau dieser
Meinung sind wir auch! Aber wie sieht es mit den über 400 anderen Gymnasien in
Bayern aus? Diese bieten dann den SchülerInnen offenbar keine optimalen
Rahmenbedingungen. Außer denen, die ähnliche Raumkonzepte haben - und derer
Anzahl ist höchst überschaubar, vermutlich noch nicht einmal im zweistelligen
Bereich. Also so um die 2 bis 3 % aller Gymnasien. Kurz gemeldet
·
Unsere
neuesten prominenten Unterstützer ·
Gegen Zulassungsbeschränkungen vor dem Referendariat ·
BILDUNGSTAGE München: Die Bildungsmesse für Eltern und Schüler ·
Nach wie vor: Bildungsratgeber kostenlos abzugeben. Gegen
Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen (solange der Vorrat
reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand 2010
in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis und hat bis heute kaum etwas an
Aktualität eingebüßt. Bitte hier per E-Mail
bestellen. Immer noch wichtig!
Solche (Presse)Verpackungen empfinde ich als Mogelpackungen, die umgehend
abzustellen sind - noch dazu, wenn sie aus unserer aller Steuergelder
finanziert werden!
Hier können Sie unseren Kultusminister fragen, was er zu
einer solchen Art der Berichterstellung zu sagen hat.
"Gibt es
einen Pressekodex im bayerischen Kultusministerium?"
Je mehr Anfragen dazu im Ministerium eingehen, um so eher kann sich etwas
verändern!
Herzliche Grüße
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion
gute Schule e.V.
Die Themen des heutigen Newsletters:
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„Schule & wir“ ist die Postille des Kultusministeriums, mit dem es die
Eltern aller SchülerInnen im Freistaat über wichtige Bildungsthemen informieren
will. Durch die Verteilung über die Schulen bekommen also alle Kinderhaushalte
dieses Heft, ob sie wollen oder nicht, außer es verschwindet im Bermudadreieck
„Schulranzen“. Als neutrale Informationen kann man die Inhalte nicht durch
gehen lassen, sie geben die gefärbte Meinung des Kultusministeriums wieder und
auf Kritik wird abwehrend reagiert. Das haben wir z. B. im März 2014 erlebt,
als wir Stellung zu den
angeblich „10 populärsten Irrtümern der Pädagogik“ genommen haben. Nicht
nur wir standen dem Artikel kritisch gegenüber, auch andere Vereinigungen übten
Kritik – hier die
Sammlung dazu.
Wir erleben
das Heft als höchste Kunst des kosmetischen Marketings zu den Aktivitäten des
Kultusministeriums. Sicher wird über Aktuelles berichtet, wenn es z.B. wie
aktuell um die flexible Eingangsstufe in den Grundschulen geht. Es wird
hervorgehoben, dass es 37 neue "Flexible Grundschulen" gibt. Mit
absoluten Zahlen (188 bayerische Grundschulen) ohne Vergleichsgrößen (tatsächlich
gibt es in Bayern 2260 öffentliche Grundschulen!) werden Tatsachen
vorgespiegelt, die nicht mehr nur kosmetisch sind, sondern als grobes
Übertünchen von Defiziten gesehen werden müssen! Durch diese Marketing-Tricks
wid unsere werbegewöhnte Gesellschaft hinters Licht geführt und die Aktionen
des Kultusministeriums auf den Sockel der Herrlichkeit gehoben. "Mit einer
flexibel organisierten Eingangsstufe wird
die bayerische Grundschule jedem einzelnen Kind noch besser gerecht. Jedes Kind
soll..." (Zitat von G. Eisenreich aus dem Heft). Das sind gerade mal 8%!
Es scheint, es herrscht die Angst, dass die digitale Ausgabe, die schon lange als pdf und e-paper
parallel zur Verfügung steht, sonst nicht gelesen würde und somit die gezielten
Informationen nicht bei den Eltern ankämen. – Ja, ein rumliegendes Heft wird
sicher eher durchgeblättert, als die digitale Ausgabe im Netz aktiv aufzurufen.
Somit gelingt die Infiltrierung der KM-Gedanken besser als ohne „greifbare“
Ausgabe. Die offizielle Erklärung des KM lautet, dass der alleinige Zugriff auf
die digitale Ausgabe die Hälfte der Eltern aus Mangel an Zugangsmöglichkeiten
ausschließe. Dabei belegen statistische Erhebungen, dass alle Haushalte mit
mindestens einem Kind Internetzugang haben!
Die Mädchen der katholischen Ursulinen Realschule in Straubing haben nun eine
Petition eingereicht. Sie wollen den Verzicht der Druckausgabe des
Informationsheftes aus dem Kultusministerium mit einer Auflage von knapp 1,4
Millionen Heften. Die Umweltbildung greift! Das ist doch auch ein erklärtes
Ziel der schulischen Bildung! Die Mädchen wollen die Hefte nicht mehr länger
auf Papier drucken lassen um die Umwelt zu schonen. Da hilft auch die Aussage
von Ministeriumssprecher Ludwig Unger, es wäre Recycling-Papier nichts. Sie
sind der Meinung, dass zu viele Hefte ungelesen im Müll landen, da die Themen
für die Eltern nicht immer interessant wären. Daneben kritisierten sie auch
noch das „nicht sehr ansprechende Design“. – Wie in mehreren Bereichen baut das
Kultusministerium wohl auch hier auf veralteten Grundlagen.
Auch die freien Wähler mit Günther Felbinger sind für den Verzicht der Printausgabe
und sähen die Druckkosten in Lehrerstellen sinnvoller investiert.
Lassen wir uns überraschen, wie das Kultusministerium mit der selbstbewussten
Eigeninitiative der Schülerinnen umgeht. Hier zeigen junge Menschen
lobenswertes Engagement. Spannend ist, wie damit von politischer Seite
umgegangen wird! Wird nicht immer angemahnt, dass die Jugend sich nicht
genügend politisch und ehrenamtlich engagiert? So, liebes Kultusministerium, wie
gehst du nun mit dem Erfolg deiner ständig erklärten Ziele um? Werden Eltern
nun weiterhin die Wahl haben zwischen Lesen-müssen und Ressourcenverschwendung?
Das Institut für Zusammenarbeit im Erziehungsbereich setzt sich schon viele
Jahre für eine gute Schulkultur ein. Viele Erziehungsmediatoren wurden bereits
ausgebildet.
Im Januar 2016 startet eine neue Ausbildungsreihe, die sich besonders an Eltern
richtet.
"Starke Kinder - authentische Erziehende" über 2 Jahre mit 7
Wochenenden stärkt Eltern wie Pädagogen in der Entwicklungsbegleitung von
Kindern und Jugendlichen. Die Anforderungen haben sich ebenso wie unsere
Gesellschaftsstruktur verändert. Gerade aktuell erleben wir, wie wichtig es in
einer Demokratie ist, Verantwortung zu übernehmen um mit der Freiheit umgehen
zu können.
Prof. Mag. Dr. Eva Maria Waibel und M.A. Helmut Wegner konnten als Referenten
gewonnen werden. Pädagogik- oder Lehramtsstudenten bekommen sogar Credit-Points
dafür.
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Es gibt es
doch, das "Glück" an Münchner Schulen!
Schüler, denen lernen wieder mehr
Freude macht und die ihre Selbstwirksamkeit entdecken,
Lehrer, die weniger gestresst
ihrer Berufung folgen können,
Lehramtsstudenten, die parallel zum Studium
bereits nachhaltige Unterrichtserfahrung machen
…dieses sind nur einige Aspekte des "Pilotprojektes Glück an Münchner
Schulen". Mehr finden Sie hier….
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Nachdem der Kultusminister nun offene Lernlandschaften so hoch schätzt, wo
bleiben denn die Bestrebungen diese so erfolgversprechenden Maßnahmen
flächendeckend einzuführen? Auch benötigen wir dafür LehrerInnen, die mit
diesen föllig anderen Anforderungen an das Unterrichtsgeschehen entsprechend
umgehen können. Deshalb fragten wir Herrn Spaenle wie er das im Rahmen der
Lehrerausbildung verankert, damit zukünftig alle Lehrer so unterrichten können.
Hier können Sie unsere Anfrage an das Kultusministerium lesen - seit 4 Wochen
warten wir auf Antwort. Die Frage scheint wohl nicht so einfach zu beantworten
zu sein.
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Carolin Fink, Schauspielerin
Cornelia Funke, Jugendbuchautorin
Bereits mehr
als 11.300 Eintragungen
bei der GEW-Online-Petition.
Haben Sie bereits unterschrieben? Hier gelangen Sie zur Petition
Die BILDUNGSTAGE
München (30. + 31. Januar 2016) sind ein in Deutschland einzigartiges
Messeprojekt: Hier können die Adressaten der schulischen Bildung – Eltern und
Schüler – zu den wichtigen Entscheidungen und Fragen, die sie betreffen, sich
informieren, austauschen und einen persönlichen Eindruck verschaffen.
Aktion
gute Schule ist mit einem eigenen Stand vertreten und freut sich auf Sie
- kommen Sie vorbei - Der Eintritt ist kostenlos
Aus dem Editorial: Liebe
Eltern, wir haben ein Heft gemacht für Väter und Mütter, die wollen, dass
ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen. Ein Heft, wie wir es selbst gern vor
der Einschulung unserer Kinder gelesen hätten.
Bitte üben Sie sich ggf. etwas in Geduld, der Versand erfolgt stets einmal
pro Woche - Danke!
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68- 11/2015
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